Durch den „Staufener Missbrauchsfall“, bei welchem ein Junge über mehrere Jahre von seiner Mutter und deren Lebensgefährte, einem vorbestraften Sexualstraftäter, sexuell missbraucht und dabei gefilmt sowie an andere Täter*innen verkauft wurde, sind bestehende Verständigungsprobleme im Kinderschutz deutlich zutage getreten. Diese Verständigungsprobleme beruhen häufig auf unterschiedlichen Vorstellungen der im Kinderschutz tätigen Professionen und zeigen die Notwendigkeit der Verbesserung der Zusammenarbeit in Kinderschutzverfahren.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines webbasierten interdisziplinären Fortbildungsprogrammes zur Schaffung einer gemeinsamen Basis an Grundlagenwissen im interprofessionellen Kinderschutz bei Fachkräften in Baden-Württemberg. Der Kurs richtet sich daher an Fachkräfte aus der Justiz, aus der Jugendhilfe und der Medizin sowie Angehörige der Polizei und der Bewährungshilfe, die in Baden-Württemberg tätig sind.
Durch das E-Learning Projekt soll eine gemeinsame Sprache sowie Wissens- und Arbeitsbasis geschaffen werden, welche die unterschiedlichen Vorstellungen einzelner Professionen vereint und somit ein interdisziplinäres Verständnis vermittelt und die Kooperation im Kinderschutz verbessert.
Vor diesem Hintergrund fördert das Ministerium der Justiz und für Migration Baden-Württemberg die Entwicklung und Evaluation des Online-Kurses „Basiswissen Kinderschutz Baden-Württemberg“.